19. Familienkongress am 4.-6.11.2022 in Hannover

Einladung

Nach 2 Jahren Corona-bedingter Pause wollen wir mit unserer Familienkongress-Reihe fortfahren. Ab diesem Jahr werden sie im Stephanstift in Hannover stattfinden.

Auf dieser Seite finden Sie das detaillierte Programm. Ebenso eine Vorstellung der Referenten und weitere organisatorische Details.

Da wir möglicherweise aufgrund von Corona noch mit Mindestabständen tagen müssen, werden die verfügbaren Plätze voraussichtlich knapp sein. Daher ist eine frühzeitige Voranmeldung sinnvoll.

Termin

Der Familienkongress findet statt

am  Freitag 4. November 2022 19:00
bis Sonntag, 6.11.2022 15:00 Uhr
im  Stephanstift in 30625 Hannover

Thema

Kinder vor Gericht

Können familiengerichtliche Verfahren
kindeswohlgerecht durchgeführt werden?

Referenten

  • Andreas Hornung, Familienrichter am OLG Hamm
  • Lieselotte Staub, Forensische Psychologin / Gutachterin (Schweiz)
  • Roberta Cifariello, Int. BAFM Familienmediatorin und Verfahrensbeistand
  • Dr. phil. Dipl. Soz. Arb. Marc Serafin, Sozialwissenschaftler, Leiter des Jugendamtes Sankt Augustin (NRW)

Zum Thema

Kinder erleben die Trennung ihrer Eltern oft als einschneidendes, nachhaltig wirkendes Ereignis in ihrer Biographie, ähnlich einschneidender Krankheiten oder Todesfälle in ihrer Familie. Die Trennung der Eltern, oft gleichbedeutend mit dem Auseinanderfallen der Familie, führt bei Eltern und Kindern zu Entwicklungskrisen, die bei Hochstrittigkeit der Eltern andauern und chronisch werden können.

Aber selbst dann, wenn die Trennung im gegenseitigem Einvernehmen erfolgt, wenn die Eltern ihre Kinder im Blick behalten, miteinander kooperieren, stellt sich die Herausforderung eine Neuorganisation der Familie mit zahlreichen Anforderungen an Eltern und Kinder.

Wenn nun die Sorge um und der Umgang mit den Kinder zum Streitpunkt zwischen Mutter und Vater wird, steht diesen ein kontradiktorisches Familien- und Verfahrensrecht zur Verfügung. Mutter und Vater „bewaffnen“ sich je mit einem Anwalt und ziehen vor Gericht. Gestritten wird um die Verfügungsgewalt über das Kind. Aus dem Blick gerät das Kind, das doch in der Regel „beide lieb hatte und auch zukünftig beide lieb haben möchte“.

Ungewollt und machtlos geraten Kinder so in eine Situation, die sie meist überfordert. Ihnen fehlt die Lebenserfahrung, das Wissen und die Souveränität, um ihre Bedürfnisse und Wünsche selbst vertreten zu können. Aber über ihr zukünftiges Leben wird in diesem Verfahren entschieden.

Im Rahmen unserer Fachtagung „Kinder im familiengerichtlichen Verfahren“ wollen wir die Lage der betroffenen Kinder aus verschiedenen Perspektiven beleuchten:

  • Wie verhalten sich Kinder im Verfahren, wenn sie mit Familienrichter*innen; Gutachter*innen, Verfahrensbeiständ*innen, dem Jugendamt und ggf. noch mit Umgangspfleger*innen konfrontiert sind?
  • Wie äußern sich Kinder alters- und entwicklungsgemäß wem gegenüber in verschiedenen „Anhörungen“?
  • Welchen Einfluss haben familiengerichtliche Verfahren auf ihre Entwicklung und ihr zukünftiges Aufwachsen?

In verschiedenen Workshops und im einer Podiumsdiskussion werden wir die in den Vorträgen gewonnenen Informationen vertiefen und abschließend Antworten suchen auf die Frage: Wie können zukünftig Verfahren kindgerechter gestaltet werden und welche Alternativen gibt es zum aktuellen kontradiktorischen Familienrecht.

Wir freuen uns, nach dieser langen Pause wieder zu vielen interessanten Life-Vorträgen und lebendigen Diskussionen zusammenzukommen.