2017: Vater wo bist Du?

Kindeswohlgefährdung durch Eltern-Kind-Entfremdung / Kontaktabbruch

Zum Thema

Wie sehr muss ein Kind in Not geraten sein, wenn es äußert: „Ich will nicht zum Vater!“ oder „Ich will meine Mutter nicht mehr sehen!“? Kinder, hin und her gerissen im Loyalitätskonflikt, sind ständig und auf lange Zeit gefährdet zu erkranken. Kindliche Loyalitätskonflikte wirken tiefgründig, nachhaltig, oft transgenerativ und überfordern häufig Berater/innen und Therapeut/innen ebenso wie die damit befassten Akteure eines familiengerichtlichen Verfahrens.

Wir wollen auf diesem Familienkongress diesem Phänomen auf den Grund gehen, wollen Ursachen und Verläufe erkunden und sehen mit welchen Interventionen Kinder vor „Eltern-Kind-Entfremdung“ geschützt werden können.

Die zweite Seite der Medaille ist der Kontaktabbruch von Vater oder Mutter zu ihrem Kind.

Es gehört zu den größten Kränkungen eines Menschen, wenn diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass ein Kind auf der Welt kommt, sich von ihm abwenden; wenn Vater oder Mutter sich nicht für ihr Kind verantwortlich fühlen und es nicht gut in die Welt begleiten.

Noch immer brechen mehr als 25% der Väter nach zwei Jahren den Kontakt zu ihrem Kind ab. Manche Kinder erleben ihren Vater nie, manche wurden bis zur Trennung der Eltern überwiegend von ihm versorgt und verlieren ihn in wenigen Wochen.

Wir fragen: Wie ernst ist dieser Gesellschaft das Kindeswohl? Welchen Einfluss hat ein kontradiktorisches familiengerichtliches Verfahren auf den Verlust oder die Erhaltung des Kontaktes zu beiden Eltern. Wie muss Kinderschutz gestaltet werden, dass das Leitmotiv „Allen Kindern beide Eltern!“ auch unter schwierigen Bedingungen von Anfang an und nach Trennung und Scheidung Bestand hat.

Wir laden betroffene Eltern, erwachsene betroffene Trennungskinder, Fachleute interdisziplinärer Professionen zu einem produktiven Trialog ein.