Eltern werden – Eltern sein – Eltern bleiben

Trotz Trennung und Konflikten -  gut Aufwachsen mit beiden Eltern

„Glückliche Scheidungskinder“, so der Titel eines Buches von Remo H. Largo, ein Schweizer Kinderarzt, der sich intensiv damit beschäftigt hatte, „was Kinder nach der Trennung brauchen“. 

Wenn ein Paar mit Kindern sich trennt ist dies eine enorme Herausforderung zur Neuorganisation der Nachtrennungsfamilie für alle Familienmitglieder. In der Regel fehlen den Eltern Kraft und Erfahrungen wie sie ihre Kinder im Trennungsprozess am besten begleiten können.   Meist sind sie akut und lange danach damit beschäftigt, ihre eigene Situation neu einzurichten. So geraten die Ängste und Unsicherheiten der Kinder – selbst bei emphatischen Eltern – aus dem Blickfeld. 

Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Eltern für ihre Kinder eine gute Regelung anstreben und dabei Rat und Hilfe suchen, erleben immer noch zu viele Trennungskinder unsichere und schlimmstenfalls hochstreitende Eltern. Dabei wirkt sich für die betroffenen Väter und Mütter besonders nachteilig aus, dass sie oft keinen Zugang zu kompetenter Beratung und Begleitung finden, um den bestehenden Konflikt aus der Trennung als Mann und Frau so zu bearbeiten, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen eine gelingende gemeinsame Elternschaft für ihre Kinder leben können. Langjährige Familiengerichtsverfahren, oft durch mehrere Instanzen, sind die Folge. Die Kinder leiden unter dem Rosenkrieg der Eltern und werden häufig für ihr weiteres Leben traumatisiert. 

Frühe Interventionen sind nötig, um vor und während der Trennung beide Eltern sowohl in ihrem Paarkonflikt als auch in ihrer Erziehungskompetenz so zu begleiten, dass sie ihren Kinder bei deren Bewältigung der Elterntrennung helfen können. Denn: Aus der Perspektive der Kinder erfordert die Begleitung der Trennung und die Gestaltung der Nachtrennungsphase eine wesentlich höhere Erziehungskompetenz als bei einem gemeinsamen Familienleben unter einem Dach. 

Niedrigschwelliger Zugang zu kompetenter Beratung, Mediation und Begleitung könnte das Leid vieler Trennungsfamilien abkürzen und mildern, wenn ausreichend Fachpersonal und Angebote vorhanden wären. 

Auch wenn in den letzten Jahren immer mehr Eltern für ihre Kinder eine gute Regelung suchen und dabei Rat und Hilfe suchen, erleben immer noch zu viele Kinder unsichere und schlimmstenfalls hochstreitende Eltern. Bestenfalls könnten erwachsene Trennungskinder hinterher als „Glückliche Scheidungskinder“ von der guten Begleitung und Unterstützung ihrer Eltern berichten. 

Wir freuen uns wieder zu vielen interessanten Life-Vorträgen und lebendigen Diskussionen mit Ihnen zusammenzukommen.

• Dr. Stefan Rücker, Leitung Forschungsgruppe PETRA u.a.
• Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Professur für Soziologie und Empirische Sozialforschung, EFS Dresden
• Dr. Reinhard Prenzlow, Verfahrensbeistand und Berufsvormund
• RA Sabine Hufschmidt, Mediatorin/Anwältin
• Dr. Marianne Brück, systemische Therapeutin

• Von der Bindungsfürsorge bis Eltern-Kind-Entfremdung – wie Erziehungsverhalten getrennter Eltern auf Kinder wirkt
  (Dr. Stefan Rücker, Leitung Forschungsgruppe PETRA u.a)
   
• Weil Kinder beide Eltern brauchen - gute Betreuungsmodelle finden
  (Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Professur für Soziologie und Empirische Sozialforschung, EFS Dresden)
   
• Chancen der Familienmediation – auch bei hochstrittigen Trennungseltern?
  (RA Sabine Hufschmidt, Mediatorin/Anwältin)
   
• Blick über den Tellerrand: internationale Beispiele für Interventionen bei Trennungsfamilien
  (Dr. Marianne Brück, systemische Therapeutin)
   
• Mutter, Mutter Kind - Regenbogenfamilien und mögliche Eltern-Kind-Beziehungen
  (Film am Vorabend)
  mit anschließender Diskussion
   
• Wir erwachsenen Trennungskinder berichten - Prägende Kindheitserfahrungen verstehen und eigene Wege gehen
  (Buchvorstellung)
   
• Einfluss von Trennung/Scheidung auf die Biographie von betroffenen Trennungskindern
  (Podiumsdiskussion)

• Anforderungen an die Erziehungsfähigkeit von Trennungseltern?
• Familienmediation vor, während und nach Trennung?
• Die andere Familie und ihre Beziehungen
• Selbstfürsorge und Kunst – eine Überlebensstrategie bei Trennung?